Dokumentation des Therapiekonzepts

Die Dokumentation des Therapiekonzepts ergänzt die Methode des Eintrag vorgesehener Maßnahmen. Es beruht auf der Basisdokumentation, 5. Auflage, und beschreibt - ausgehend vom aktuellen Status - das weitere Vorgehen bei der Behandlung eines Tumors.

Ein Therapiekonzept kann dann eingetragen werden, wenn die behandelnden Ärzte zum Beispiel im Rahmen einer Tumorkonferenz oder eines anderen planenden Verfahrens ein solches erstellen (z.B. zum Zeitpunkt der Primärdiagnose oder eines Verlaufes, z.B. weil ein Rezidiv oder eine andere komplexe therapeutische Situation eingetreten ist). Ein Therapiekonzept wird immer als Einheit betrachtet, welche in einer (dieser) gesonderten Maske erfaßt wird. Es kann mehrfach während einer Tumorerkrankung neu erstellt werden. In jedem Fall wird ein Bezug zu einem Dokument (Diagnose, Verlauf) und zusätzlich explizit zu einem Tumor hergestellt. So kann zum Beispiel ein Konzept, welches sich auf eine Rezidiverkrankung bezieht, dadurch unterschieden werden, daß es einem Rezidivverlauf zugeordnet wird. Wird die Maske aus einer Konsilmaske heraus aufgerufen, wird das Therapiekonzept zudem diesem Konsil zugeordnet (möglich seit Update 2007).

Dieses Dokument beschreibt auch, wie nachträglich Therapien einem Therapiekonzept zugeordnet werden können. Darüber hinaus wird dargestellt, wie Therapien auch unabhängig vom Vorhandensein eines expliziten Therapiekonzepts bestimmten Statusangaben/Ereignissen der Tumorerkrankung zugeordnet werden können. Damit wird die Forderung der Basisdokumentation umgesetzt, den Zustand vor Beginn der Therapie zu vermerken.

Aus den Einträgen in Therapiekonzept können auf Wunsch, vorgesehene Maßnahmen und vorgesehene Dokumentationen (Therapien, Therapieverläufe) angelegt werden, wobei der Bezug dieser Dokumente zum Therapiekonzept erhalten bleibt. Für alle generierten Therapiedokumente eines Schrittes kann darüber hinaus ein gemeinsamer Verlauf angelegt werden. Da Umfragen gezeigt haben, daß die vorher nicht vorhandene explizite Zuordnung von Therapien zu Therapiekonzepten insbesondere hinsichtlich Auswertungen als Defizit empfunden wurde, besteht darüber hinaus die Möglichkeit, bereits vorhandene Therapien in dieser Maske Therapiekonzepten zuzuordnen.

Gleichzeitig erfolgt ein Eintrag des Dokuments (Diagnose, Verlauf), dem das Therapiekonzept zugeordnet ist, als prätherapeutisches Dokument bei den entsprechenden Therapien, so daß dort der prätherapeutische Zustand des Patienten explizit zugeordnet wird. Diese Zuordnung kann auch unabhängig von Therapiekonzepten erfolgen.

Ein optimales Vorgehen könnte so aussehen:

Hinweise zur Bedienung und Konfiguration

Integration des Therapiekonzepts in den Therapiemasken

Auf die Therapiemasken hat die Benutzung des Therapiekonzepts folgende Auswirkungen

  1. Das zugeordnete Therapiekonzept, wird angezeigt
  2. Das Dokument (Diagnose oder Verlauf), aus welchem heraus das Therapiekonzept angelegt wurde, ist ebenfalls mit dem Therapiedokument verknüpft. Entsprechende Details aus dem zugeordneten Dokument werden angezeigt. Diese Zuordnung kann aus den Therapiedokumenten heraus auch nachträglich eingerichtet oder geändert werden. Mit dieser Zuordnung wird die Forderung der Basisdokumentation umgesetzt, den prätherapeutischen Zustand des Tumors zu dokumentieren.
  3. Falls kein passendes prätherapeutisches Dokument vorhanden ist, kann bei der Auswahl über "Neuer Verlauf" in die Neueingabe eines Verlaufs verzweigt werden. Damit kann für eine Rezidivtherapie zunächst das zugehörige Rezidiv direkt von dieser Stelle aus eingetragen werden.

Generell ist es wichtig, prä- und posttherapeutische Verlaufsinformationen auseinanderzuhalten. Der Zustand vor Therapie wird durch die Zuordnung in den Untermasken zum Therapiekonzept angegeben und wurde neu in der 5. Auflage der Basisdokumentation eingeführt. Der Zustand nach Therapie entspricht der Zuordnung eines Verlaufes nach Eingabe der Therapiedaten.

Falls die Therapiedaten durch ein Therapiekonzept wie oben geplant wurden, sind sie dem "Ursprungsereignis" zugeordnet, was in vielen Situationen auch korrekt ist. Bei längerdauernden multimodalen Therapien wird jedoch ggf. während oder nach Abschluß der Therapie ein Zwischenstaging durchgeführt, das sich als Verlauf im GTDS abbildet. In diesem Fall ist dieser Verlauf als prätherapeutischer Verlauf auszuwählen, da laut Basisdokumentation "die aktuelle Situation der Tumorerkrankung" eingetragen werden soll. Sofern dies nicht konsequent durchgehalten werden kann, sollte in Auswertungen auf eine Interpretation der Felder "FK_PRAETHER_DATENART" und "FK_PRAETHER_LFDNR" verzichtet werden und stattdessen der zeitlich nächste Verlauf vor der entsprechenden Therapie gesucht werden. Das wird zum Beispiel bei adjuvanter Therapie in der Regel der zur Operation gehörige postoperative Verlauf sein. Was als Bezugsdokument in Auswertungen eine Rolle spielt, hängt letztendlich von der zu beantwortenden Fragestellung ab. So wird man beispielsweise adjuvante Therapie zum einen in Bezug auf den ursprünglichen Tumorstatus auswerten wollen, zum anderen aber eventuell auch in Bezug zu dem postoperativen Ergebnis. Daher ist die exakte Zuordnung von Beurteilungen des Tumorstatus zum jeweiligen Untersuchungsdatum im Verlauf von größter Wichtigkeit.

Die Untermaske für die Angaben zum Therapiekonzept wird bei Navigation per "TAB" durch die Masken automatisch angezeigt. Falls dies nicht gewünscht wird, kann dies durch Eingabe entsprechender GTDS-Parameter (Namen s.u.) mit dem Wert "Nein" geändert werden.

Anzeige in Operation

GTDS-Parameter für das automatische Anzeigen: OPERATION.KONZEPT_NAVIGATION

Anzeige in Strahlentherapie

GTDS-Parameter für das automatische Anzeigen: BESTRAHLUNG.KONZEPT_NAVIGATION

Anzeige in Internistischer Therapie

GTDS-Parameter für das automatische Anzeigen: INNERE.KONZEPT_NAVIGATION

Zugehörige Tabellen

THERAPIE_KONZEPT
THERAPIE_SCHRITT

Weitere Themen

Allgemeines zur GTDS-Bedienung